Nordwestschweizer Milchtag 24. Januar 2020

Durchgeführt von den landwirtschaftlichen Zentren Ebenrain, Liebegg und Wallierhof

Gesundheitsmanagement im Milchviehstall

Hansruedi Häfliger, Direktor Liebegg, führte die zahlreichen Besucher und Besucherinnen in das Thema ein. Die  Digitalisierung bringt Nutzen, aber auch neue Herausforderungen und das auch hinsichtlich Umwelt und Produktesicherheit. Er beendete seine Einführung mit dem Zitat «Oft ist die Zukunft schon da, ehe wir ihr gewachsen sind» (John Ernst Steinbeck).

Steffi Bergmann, Tierklinik 24, berichtete über ihren Praxisalltag auf Aargauer Milchviehbetrieben. Die Haupteinsatzgebiete sind Fruchtbarkeitsprobleme, Mastitis, Stoffwechselstörungen, Klauen und Schwergeburten. Es gibt aber auch neue Herausforderungen wie die Laufstallhaltung und der Melkroboter. In ihrem Einzugsgebiet belaufen sich die Tierarztkosten zwischen Fr. 150 und Fr. 400 pro Milchkuh. Auf der anderen Seite führen Krankheiten auch zu finanziellen Einbussen. In Zukunft dürfte uns Hitzestress bei Kühen häufiger beschäftigen.

Urs Wichser, Select-Star, orientierte ausführlich über die Gesundheitszuchtwerte und die Erwartungen von Bund, Handel und Konsumenten an die auf Nahrungsmittel ausgerichtete Zucht. Eine Reduktion von antimikrobiellen Wirkstoffen kann auch über die Zucht erreicht werden. In der Zucht wird mit kleinen Schritten etwas bewirkt. Es sei aber auch wichtig, dass Daten erhoben werden.

Hans-Josef Landes, Milchproduzent aus Bayern. In Bayern kennt man betreffend der Tiergesundheit die gleichen Probleme wie in der Schweiz. Die Tiere werden beobachtet und er legt viel Wert auf die Stall- und Melkhygiene und die Futterqualität. Früher umfasste der Milchkaufvertrag 3 Seiten, heute 27. Er sei aber für alles offen, es müsse sich nur rechnen! Betreffend Weidehaltung wird Bayern von Nord-Deutschland überholt!

Rundgang mit Praktikern:

Automatisches Melksystem: Simon Meier, Kestenholz

Ohrmarke Smartbow: David Bühlmann, Egnach

App SmartCow: Thomas Spring, Kleinlützel

Vollweidebetrieb mit saisonalem Abkalben: Sämi Schaffner, Anwil

Hat ein Smartphone, aber nur zum Telefonieren: Stefan Käser, Oberflachs

Hans-Josef Landes, Steffi Bergmann, Urs Wichser

  • Stefan Käser, Oberflachs

  • Simon Meier, Kestenholz

  • David Bühlmann, Egnach

  • Thomas Spring, Kleinlützel

  • Betrieb Schaffner, Anwil

  • Boris Beuret, Präsident MIBA